X-Window
Selbstverständlich kann ein hochentwickeltes Betriebssystem wie Linux auch mit einer grafischen Benutzeroberfläche aufwarten.
Wer jedoch den Vergleich mit Windows sucht, der wird zunächst - aber wirklich nur ganz am Anfang - eine derbe Enttäuschung erleben. Das hinter X-Window stehende Konzept ist aber so genial, daß man sich recht bald die ernsthafte Frage stellt: Wozu brauche ich überhaupt Windows?
Jawollja, mit diesem Befehl geht's auch unter Linux nun endlich in die heile (?) bunte Welt der
grafischen Benutzeroberflächen - aber was ist das? | |
Grundfunktionalität |
Nun - X-Window ist gar keine grafische Benutzeroberfläche! |
Der TWM ist noch harmlos: Fenster mit Titelleisten, Menüs in den meisten Anwendungen - naja fast so, wie man es von Windows her kennt. | |
Im KDE wird's richtig heftig. Irgentwie erinnert er auf den ersten Blick an Windows 95. | |
Client / Server | Und jetzt der Geniestreich Nr. 2: X-Window verwendet das "Client / Server - Prinzip", eine auf den ersten Blick etwas umständliche Handhabung: Dabei spielt "X" den "Server", nimmt also die Benutzereingaben und die grafische Ausgabe der X-Anwendung (diese spielt dann den "Client") entgegen. Das geniale: Es ist ziemlich wurscht, auf welcher Kiste der X-Server läuft, Hauptsache die X-Anwendung (="Client") weiß, wo sich der zuständige X-Server befindet. Und das steht in der Umgebungsvariablen DISPLAY! Es ist damit also prinzipiell möglich, eine X-Anwendung weiß der Geier wo auf der Welt zu starten und auf dem heimischen PC zu bedienen. Aus diesem Grunde gibt es auch X-Server für Windows. Beispiel: Der heimische Rechner hat die IP 195.37.209.30 - Dann braucht man sich nur per Telnet in irgendeinen Rechner einzuloggen und die X-Anwendung "ballerspiel" mit export DISPLAY=195.37.209.30:0.0 ballerspiel oder kurz ballerspiel -display 195.37.209.30:0.0 ausführen. Wohlgemerkt - die X-Anwendung läuft auf dem entfernten Rechner unter Linux und nicht etwa auf dem heimischen PC unter welchem Betriebssystem auch immer!!! Jetzt könnte man die Frage wiederholen: Wozu brauche ich überhaupt Windows? .... |